10.-15.5.22    Williams AZ – Lone Pine CA

13°, schönes windiges Wetter. Auf der gut ausgebauten 64 fahren wir fast eine Stunde bis zum Grand Canyon NP. Was für ein Ausblick! Grossartig, grandios, phänomenal und unglaublich beeindruckend. Man findet keine Worte für dieses Naturwunder. Wir fahren die Yaki-, Grandview-, Moran-, Lipan-, Navajo Points und bei Desert View, den Aussichtsturm an. Beim Navajo Point wollen wir den Sonnenuntergang fotografieren, aber leider schiebt sich eine Wolke dazwischen und der Wind bläst heftig. So fahren wir zurück, denn wir haben ja nochmals einen Tag für einen neuen Versuch.

Major J.W. Powell erforschte mit einigen Männern und Holzbooten 1869, auf einer harten, abenteuerlichen Fahrt den Rio Colorado. Der 2'330 km lange Colorado River ist auch der grösste und wichtigste Fluss im Südwesten von Nordamerika. Ich kann mir gut vorstellen wie spannend die Erforschung der Erdgeschichte für die Geologen, Archäologen und Naturkundler war und ist.

Am späteren Nachmittag geht es mit dem Bus auf die andere Seite. Wir wollen zum Hopi Point. Nach grosser «Diskussion» gehen wir dann doch in meine Richtung. Beim Powell Point gibt es eine tolle Aussicht und wir können uns die Mühen der Männer vorstellen, wie sie diesen wilden Fluss erkundeten. Beim Hopi Point erleben wir dann einen schönen Sonnenuntergang. Die Nacht war eisig, so heizten wir das erste Mal.

Bei Ash Fork biegen wir in die historische Route 66. Der Verkehr beruhigt sich sofort und gemächlich fahren wir durch die karge Landschaft. Bei Seligman sind unglaublich viele alte Sachen ausgestellt. Natürlich ist hier alles dem Tourismus und der «66» gewidmet. Sogar eine Schweizerin betreibt ein Kaffee mit Souvenirladen. Sie lebt schon lange hier, musste aber während der Covid Zeit ihr Haus verkaufen, damit sie den Laden weiter betreiben konnte, denn der ganze Tourismus ist zusammengebrochen. Es kommen ein Viertel weniger Touristen und die Busse bleiben auch aus. So haben wir wieder einmal einen sehr guten Kaffee getrunken. Eine ganze Rotte Biker und Mustang-Fahrer röhren durch den Ort.

In Hackberry fotografieren wir das kurlige «Premium Govt. Grade». In all diesen Shops findet man die verrücktesten Dinge. Wir kaufen Autonummern der Staaten, die wir besuchen. Im «Black Bear Diner» essen wir und entscheiden uns, doch weiter zum «Fort Beale RV Park» zum Übernachten zu fahren. Der andere ist eine LKW-Tank- und Übernachtungsstelle. Wir sind auf 1'031 m und haben nun 23° schönes Wetter.

Es geht weiter auf der 66 und wir sehen eine Auto- und Waschmaschinen-Müllhalde auf der einen Seite und der anderen eine trockene Ebene und etwas Gebirge im Hintergrund. Wir durchqueren das Sacramento Valley und fahren über die schöne Strecke des Black Mountains. Yoshua-Bäume zwischen den Felsen begleiten uns. Dann erreichen wir Oatman.

Das Touristendörfchen ist abenteuerlich ausgestattet und eingerichtet und die Mustang-Fahrer sind auch schon wieder da. In dem verrückten Restaurant, das mit lauter unterzeichneter 1 $ Scheinen verklebt ist, essen wir einen leckeren Burger.

In Topock, unterhalb des Beal Lakes, reisen wir in Kalifornien ein und der Check Point lässt uns ohne Probleme passieren. Die vereinzelten Weiler in der California Desert, sehen sehr abenteuerlich aus. Wohnmobile, Chalets etc., sind meistens marode. Nach Needles fahren wir wieder auf der 66. Jetzt ist aber gar nichts mehr los, nur noch Wüstengegend und ein LKW-Fahrer liegt auf der Seite der I 40. Vielleicht ist er vom langen geradeaus fahren und der Hitze eingeschlafen. Bei Fenner wollen wir ein letztes Mal die 66 befahren, aber leider ist die gesperrt. So wenden wir und stellen uns anschliessend auf den sehr schönen Newberry Mountain RV, auf 547 m. Wir dürfen uns für den halben Preis in eine Schattenspendende Nische, neben einen Fischteich stellen. Dann geniessen wir den erfrischenden Pool und lernen nochmals zwei Schweizer Velofahrer kennen.

Jetzt wird in Barstow nochmals richtig eingekauft, Wasser gefüllt und vollgetankt. So fahren wir auf der I 58 und 395 durch die endlose trockene Wüstenlandschaft in der «Mojave Desert». Weit weg sind die Berge der Sierra Nevada, dafür begleitet uns der «Los Angeles Aqueduct» auf unserer linken Seite. Wir freuen uns, wenn wieder einmal eine Grünfläche oder ein kleiner See zu sehen ist. Auch gibt es einige Geisterorte, die von ehemaligen Goldgräbern erbaut wurden. So rückt das Gebirge der Sierra Nevada etwas näher. Von Weitem können wir den Mount Whitney erkennen. Er ist mit seinen 4'421 m der höchste Berg der USA (mit Ausnahme Alaskas). Wir haben Glück, dass wir im «Boulder Creek» Campingplatz stehen dürfen, denn es ist Wochenende und viele Amerikaner nutzen das, um miteinander zu grillen oder zusammen zu sein. Endlich haben wir richtig warmes Wetter!

Auf der Whitney Portal Road fahren wir hoch bis 2'573 m. Es gibt hier einige Campingmöglichkeiten und einen erfrischenden Wildbach. Wir suchen aber die farbigen Bögen in den Alabama Hills. Tolle Gesteinsformationen. Nach einigem Suchen finden wir den «Mobius Arch» auf 1'420 m und weiter das «Eye of the Alabama». Eine sehr inspirierende Gegend. In den Alabama Hills wurden viele Westernfilme gedreht. Auch «Man of Steel» und «Iron Man». Im Filmmuseum schauen wir, wie sie gefilmt haben und was sie für Ausrüstungen brauchten. Natürlich spielte hier alles was Rang und Namen hatte. So treffen wir wieder einmal auf John Wayne. Ein interessantes und informatives Filmmuseum.