31.5.-4.6.22    Page AZ – Caliente NV

Voller Euphorie stehen wir um 6.00 Uhr auf, denn wir wollen bei den Ersten um 6.30 sein. «First come – first served»! Wir stehen um 6.15 tatsächlich als Erste an, aber weit und breit ist kein Mensch zu sehen… So erfahren wir, dass es bei den Navajos eine Zeitumstellung gab und sie erst gegen 7.30 Uhr öffnen…. 2 Stunden…. Die beste Zeit, den Park zu besuchen ist um den Mittag. So gehen wir nach der Bestätigung in den «Glen Canyon» frühstücken. Da der Colorado River zu wenig Wasser führt, dürfen die Schiffe hier nicht einwassern. Sie lassen nur die Kajaks hinein. Vielleicht erfahren wir nun im Visiter Center etwas über die Geschichte von J.W. Powell? Aber gerade heute und morgen ist es geschlossen! Wieder Pech gehabt.

Rechtzeitig stehen wir bereit, um mit unserem Führer den «Antelope-Canyon» zu besichtigen. Alles ist hier den Navajos unterstellt und nur diese Leute dürfen Führungen anbieten, auch kann man nicht mehr selber hin gehen. Was für eine Überraschung, ein atemberaubend spektakulärer Canyon. Unten ist er etwas breiter und verschmälert sich steil nach oben. Die Felsformationen sind wellenartig und es gibt mit dem Lichteinfall fantastische Bilder. Die Sonne kann gerade noch durch einige Spalten hineinscheinen. Das Gestein entstand vor allem aus Sand und Wasser, das immer wieder zusammengedrückt wurde. Was für ein grossartiges Naturwunder. Da nehmen wir den herabrieselnden Sandstaub gerne in Kauf.

Weiter besichtigen wir im Colorado River den berühmten «Horseshoe Bend». Nein, wir sind nicht die einzigen. Hunderte von Touristen sind hier, machen Selfies, Chinesen mit Handtaschen und einige wagemutige wie wir, die etwas weiter herumlaufen.

Mit dem 4x4 befahren wir die atemberaubende Berg- und Canyon-Landschaft des «Grand Staircase-Escalante NM». Der Paria-River und Cottonwood-Creek begleiten uns. Pappeln wachsen am Wasser und das Gebirge wechselt ständig seine Formen und Farben. So übernachten wir auf 1'602 m in einer Schlaufe und geniessen die Ruhe und Einsamkeit.

13° am Morgen, aber es wärmt sich sehr schnell auf. Die Wanderung zum «Grosvenor Arch» fällt ins Wasser, denn auch hier gibt es schon eine gut fahrbare Naturstrasse. Typisch Amis! Und wir machen es ihnen nach… Der Arch ist sehr imposant und schön geformt. Die Strecke ist mal besser mal schlechter zu fahren, dafür ist das Gebirge re und li sensationell. Man hat das Gefühl, eine Tube Zahnpasta wurde ausgedrückt, einen Klumpen Lehm hingeworfen, oder jemand hat eine Tüte Kellogg’s Flocken ausgelehrt.

Beim «Kodachrom Basin SP» stellen wir uns in eine Nische auf 1'780 m und alles wäre gut, wenn nur nicht die aufdringlichen kleinen Müggli einem belästigen würden. Gut haben wir unsere Australien-Antimücken-Hüte dabei.

Wir verlassen das «Grand-Staircase-Escalante NM» und kommen hinter dem «Bryce-Canyon» auf die 12. In dieser Gegend gibt es viele Pferde-Ranchen. Man kann verschiedene Ausritte unternehmen, oder sie werden für Ausritte in den «Bryce-Canyon» gebracht. Auf der 143 und 148 kommen wir in den nördlichen Teil des «Dixie NF». Die grüne Landschaft erfreut wieder einmal das Auge und ist richtig erfrischend nach all dem Gestein. Beim «Panguitch Lake» wollen wir in dem schön gepflegten Restaurant eine Forelle essen. Leider gibt es nur Catfish. Die Häuser in dieser Umgebung sind in einem skandinavischen Stiel gebaut und schön gestaltet.

Auf 3'220 m befinden wir uns immer noch in einem Tannenwald. Es gibt sogar noch Schneeplätze. Für eine Schneeballschlacht reicht es gerade noch. Aber auch hier hinterliess der Waldbrand seine Spuren. Im Winter ist die Durchfahrt nicht erlaubt. Dann erreichen wir den «Cedar Breaks Canyon», der wie ein Amphitheater aussieht, ähnlich wie im «Bryce-Canyon», nur in kleinerer Ausführung.

In Cedar City wollen wir uns im KOA Campingplatz hinstellen, aber erstens hat der Besitzer gewechselt und zweitens wollen die beinahe 60 $. Die Entscheidung, uns in eine Nische am «Coal Creek» auf 1'872 m hinzustellen, fällt uns nicht schwer.

Es ist schön, aber etwas bedeckt und Fredy hat die Motorenhauben-Seite wieder gefunden…. und die Vorderlampe repariert. Anschliessend durchfahren wir ein schön begrüntes Tal. Das Gebirge ist wellig und auf dem GPS wird in grünen Kreisen angezeigt, wo bewässert wird. Das sind die Bewässerungs-Anlagen. Einige Sträucher und Gräser beginnen zu blühen und die Rinder weiden draussen. Wir erreichen Nevada und fahren der Bahnlinie entlang, bis zum «Kershaw Ryan SP», auf den Campingplatz. Es ist ruhig und friedlich und das Gebirge rückt wieder etwas näher zusammen.