26.-30.6.22    Goblin Valley SP – Spring Lake

Schon früh wird angezeigt, dass die Fähre über den Lake Powell nicht mehr fährt. So bleiben wir auf der 95 und befahren nach Hog Springs eine spektakuläre Canyon Landschaft. Hohe, rote, steile Felsformationen, oder solche, die wie Lehmklumpen aufgetürmt sind, begleiten uns. Über den Dirty Devil und den Colorado River gelangen wir in den wilden White Canyon. Das Wasser grub sich tief und schlängelnd in diesen Canyon. Rechts die roten steilen Felsen und links die tiefen weissen Schluchten. Auf der 275 erreichen wir das «Natural Bridge» NM und stellen uns in den fast leeren, liebevoll gepflegten Park, auf 1'972 m. Es dürfen nur kurze Mobile hineinfahren und es gibt auch kein Wasser oder Entsorgung, nur ein Plumpsklo. Ideal für uns, denn wir sind mit allem eingedeckt.

Wir besuchen die drei goldbraunen Naturbrücken, Sipapu, Kachina und Owachomo. Diese Brücken entstanden durch Unterspülung von Felsbarrieren und stetige, überwiegend vom Wasser verursachte Erosion. 1883 wanderte der Prospektor Cass Hite von seinem Basislager am Colorado River den White Canyon hinauf. Auf der Suche nach Gold fand er stattdessen drei prächtige Wasserbrücken, die aus Stein gemeisselt waren. 1908 proklamierte Präsident T. Roosevelt das Natural Bridges NM und schuf damit Utahs erstes NP-System-Gebiet.

Bei schönem Wetter fahren wir zum Einkaufen zu «Clark’s» in Blanding. Der gut sortierte Laden wurde vor zwei Jahren gebaut und viele Navajos finden hier einen Arbeitsplatz. Sie schauen aber, dass immer etwas am Boden liegen bleibt, damit man sieht, dass sie auch etwas zu tun haben, denn sonst sind sie ihre Stelle los….

Wieder in Arizona, sind die spektakulären Monumente vom «Monument Valley» schon von weitem sichtbar und die Aussichtspunkte mit Verkaufsständen der Navajos belegt. Sie bieten Schmuck und andere Sachen an.  Im neueren KOA-Campingplatz reservierten wir einen Platz und sind glücklich über die sauberen, sanitären Einrichtungen. Wir unternehmen eine kleine Runde zu den Sehenswürdigkeiten und wollen etwas trinken. Aber weit und breit ist nichts in Sicht und das einzige Hotel öffnet erst um 17.00 Uhr… So gehen wir nach Hause und essen unser Poulet.

Unsere Entscheidung, heute die Rundreise zu unternehmen, war keine gute Idee, denn schlechtes Wetter ist angesagt und die Naturstrasse auch nicht so der Hit. Wir bleiben im Visiter-Center und spüren eine eigenartige Stimmung. Die Navajos sind nicht gerade hilfsbereit und sind froh, wenn du das Geschäft wieder verlässt. Die Indianer werden vom Staat unterstützt und während der Covid-Zeit bekamen sie noch mehr Geld. Dieses wurde nachher nicht mehr gekürzt und so haben viele das Gefühl, wieso soll ich denn zur Arbeit gehen…

Es braut sich ein heftiges Unwetter zusammen und spektakuläre Blitze schlagen ein. Auf der Rückfahrt wurden wir von einer dicken Sandstaubwolke eingedeckt und ja, wir haben wieder etwas zum Putzen! Die Vorhänge bekommen neue Riegeli, da die meisten wegen der Hitze abgebrochen sind.

Wir passieren den «Mexican Hat», der wie ein grosser Sombrero aussieht und fahren weiter nach Bluff, zum «Historischen Bluff Fort». Hier wird uns die Expedition der Mormonen aufgezeigt.

Im April 1880 kamen 250 Pioniere, unter der Führung von John Taylor, in Bluff an und beendeten eine sechsmonatige, scheinbar unmögliche Reise, während der sie eine Wagenstrasse durch das unwirtlichste, unwegsamste und doch atemberaubend schöne Gelände errichteten. Diese engagierten Pioniere, Männer, Frauen und Kinder vollbrachten das scheinbar Unmögliche. Eine sechsmonatige Prüfung ihres Glaubens, ihrer Hingabe und ihres Charakters. Ihr 2'000 Fuss Abstieg durch den «Hole-in-The-Rock» zum Colorado, war eine unglaubliche Herausforderung.

Das Gesamtdurchschnittsalter der Missionare zum Zeitpunkt des Beginns der Expedition betrug 18 Jahre. Erwachsene über 18 Jahre, 28. 120 Mitglieder waren Kinder und Teenagers unter 18 Jahre. 25 Kinder zwischen zwei Wochen und einem Jahr und alle anderen Mitglieder der Expedition waren alleinstehende Erwachsene. In einem Film haben sie das eindrücklich nachvollzogen und wir stellten fest, dass wir die einte oder andere Strecke auch schon gefahren sind. Das historische Fort wurde zuerst errichtet, aber nach und nach zogen die Leute weiter nordwärts um da zu wirtschaften, weil es fruchtbarer war.

In Blanding waschen wir wieder einmal unser Auto, tanken und kaufen ein. So geht es weiter auf der 191 nach Monticello. Dann der North Creek Road entlang zu unserem Übernachtungsplatz, mitten in einem Eichenwald am Spring Lake, auf 2'528 m. Ausser einem Zelt, sind wir ganz alleine. Ab und zu kommt ein Reh vorbei und später am Abend zwei Mobile mit Wohnwagen und Quads. Weil es in den letzten Tagen geregnet hatte, ist der Platz ausgekarrt und uneben. Sie stellen sich trotzdem hin und lassen den Generator laufen…..