16.2. – 20.2.20

Colorado River – Douglas      Arizona

Vor ca. 12'000 Jahren kamen die ersten Menschen über die Beringstrasse nach Arizona. Der erste Europäer war der spanische Offizier von Cortéz, der 1526 die Wüstengebiete erreichte und gegen Ende des 17. Jh. kamen erste Missionare. In den folgenden anderthalb Jahrhunderten gab es dann mehrere kriegerische Konflikte zwischen Spaniern und Indianer. Nach dem Krieg mit Mexiko im 1846, bekamen die von Osten kommenden Amerikaner Einfluss. Sie wollten eine Eisenbahnlinie durch die Wüste nach Kalifornien bauen. Es wurde viel Gold gefunden und Präsident Lincoln stellte das Gebiet unter Schutzherrschaft. Plötzlich wurde Arizona bekannt. Es wurde auch Silber und Kupfer gefunden und die Siedler erkannten die gute Bodenqualität der Flusstäler. Das gute Klima ermöglichte ihnen zwei- bis dreimal zu ernten, soweit eine sinnvolle Bewässerung gewährleistet war und 1912 wurde Arizona als zweitletzter Bundesstaat in den Staatenbund aufgenommen (IW) Heute besuchen viele Nordamerikaner, Kanadier und Europäer Arizona wegen des guten trockenen Klimas. 

Leider hat der Colorado River, welcher auch die «Grenze» zu New Mexico bildet, nicht mehr so viel Wasser. Viele Bewässerungskanäle führen das kostbare Wasser in gross angelegte Felder. Auf dem Weg nach Yuma sehen wir die Gemüseanbaugebiete und Arbeiterbusse die gleich ihre eigenen Toi Toi’s mitnehmen. Alles hat seine Ordnung! 

Da wir in der Nähe der Grenze sind gibt es eine Borderkontrolle, die uns aber durchwinkt. Auf der anderen Seite runden die Hunde. So erreichen wir Yuma und besuchen das ehemalige, im 1875 gebaute Hochsicherheitsgefängnis, bei dem die Gefangenen gleich eingespannt wurden ihre eigenen Zellen zu bauen. 

Auf der Weiterfahrt begegnet uns ein Güterzug. 3 Locks ziehen 170 Wagen mit Doppelcontainer! Und in der Wüste strecken blaue, violette, weisse und gelbe Blumen zaghaft ihre Köpfe an die Sonne und ab 500 m kommen wieder Kakteen und wir in die Bergregion vom Pinal. In Maricopa übernachten wir in der Pampa und treffen Manfred und Wiltraud aus Norddeutschland. Natürlich wird am Feuer und einem Glas Wein berichtet und ausgetauscht. Gemütlich und rauchig war es.

Bei schönstem Wetter geht es einer, einigen 100 m langen, Rinderfarm entlang. Es stinkt fürchterlich und die Farmer kratzen die Kuhsch…… mit dem Traktor zusammen, um ihn in die sandigen Felder auszutragen. 

Leider sehen wir die ausrangierten Flugzeuge, die hier ausgebeint werden, nur durch einen Zaun. Im Fliegermuseum in Tucson wäre es wahrscheinlich interessanter gewesen. Etwas enttäuscht fahren wir weiter auf der I-10. Vor jeder Ausfahrt werden, Einkaufszentren, Hotelunterkünfte, Campgrounds etc. angezeigt. Schliesslich biegen wir in Benson auf die 80 nach Tombstone ab. Mit der AAA Karte dürfen wir dann auf dem wunderschönen «Tombstone RV Park & Campground» 2 Nächte bleiben. Es gibt einen Pool, Pferdeställe und eine Laundry.

Am Nachmittag besuchen wir die alte Westernstadt. Die Silberminen sorgten in Tombstone für einen raschen Aufschwung, aber auch für Schiessereien. Um 1880 war der Ort mit 16'000 Einwohner grösser als das damalige San Francisco. Wyatt Earp, eine Legende unter den Gesetzeshütern des Westens und sein Freund Doc Holliday hatten hier die berühmte Schiesserei am OK Corral. Im Historama-Kino wird der mögliche Ablauf der Schiesserei und die Geschichte von Tombstone nachvollzogen. Auch die Daltons kamen immer wieder einmal vorbei und verliessen die Stadt mit satter Beute. Lynchjustiz, Meuchelmord und Schiessereien vor und in den Westernsaloons standen auf der Tagesordnung (IW). Vor allem aber sollte man das «Bird Cage Theatre» besuchen. Dazumal war die Prostitution noch legal. Im Theater gab es verschiedene Vorführungen, an den Pokertischen wurde gezockt, an der Bar heftig geschluckt und nebenbei sich mit den jungen Damen vergnügt. Überflutung der Minen und Feuersbrünste stoppten die Entwicklung. Aber die Stadt wurde niemals völlig verlassen. Heute steht sie schön renoviert den vielen Touristen zur Verfügung und man isst ausgezeichnet im «Big Nose Kate’s Saloon».

Gemütlich sitzen wir mit Brenda und ihrer Tochter Deli zusammen. Die Mutter lebt hier im Ort und erzählt uns von der mangelhaften Schulausbildung der staatlichen Schule. In den Fastfood-Lokalen können sie nicht einmal mehr das Geld richtig herauszählen. So schickt ihre Tochter, ihre Kinder in eine Privatschule. Natürlich kostet das viel Geld.  

Weiter auf der historischen 80 führt die Reise nach Bisbee. Zu Beginn des 20. Jh. wurde in Bisbee Kupfer im grossen Stil abgebaut. In dem sehr interessanten Museum wird die ganze Geschichte des Kupferabbaus gezeigt. Und im kleinen Städtchen im viktorianischen Baustil wird für das beste Klima in Amerika geworben. 

Im Grenzort Douglas sehen wir, dass auch hier der Grenzzaun gebaut wurde, aber die Menschen leben trotzdem Seite an Seite.