1.-7.7.22   Spring Lake – Canyonlands NP

Wir verlassen den wunderschönen «Manti-La-Sal NF» und befahren eine komplett andere Landschaft. Zuerst bleibt es wellig, bis die aufgeschichteten Steine heller und runder werden. Am Indian Creek, der auch fast kein Wasser mehr führt, schauen wir uns im «Newspaper Rock» die Sandsteinzeichnungen der Anasazi, Navajos, Hopis und den ersten Siedler an. Die herrliche Landschaft, mit ihren «Hamburgern», den kugeligen Haufen, gefällt uns gut und wir erreichen den NP, wo wir auch stehen dürfen und gehen auf eine Runde im Canyonlands NP.

Canyonlands bewahrt eine Felsenwildnis im Herzen des Colorado-Plateaus. Wasser und Schwerkraft, die Hauptarchitekten des Landes haben flache Sedimentgesteinsschichten in Hunderte von Canyons, Mesas, Buttes, Finnen, Bögen und Türme geschnitten. Im Mittelpunkt stehen zwei Schluchten, die von den Flüssen Green und Colorado geschnitzt wurden. Beim «Pothole Point» sieht man unzählige ausgewaschene Wasserlöcher. Gerne möchten wir näher an die «Needles» fahren und versuchen unser Glück beim «Elephant Hill».

Das überraschende Geheimnis dieser beeindruckenden Landschaft ist das Vorhandensein von Salz. Die Geschichte beginnt vor 300 Mi. Jahren, mit einer riesigen Salzschicht, die von alten Meeren hinterlassen wurde. Heute liegt es über 1'000 Fuss unter ihrem Standort. Im Laufe der Zeit begruben Küstensanddünen und Sedimente von erodierenden Bergen das Salz. Das erdrückende Gewicht des darüber liegenden Gesteins liess das Salz wie kalte Melasse fliessen. Diese Bewegung zerbrach spröden Sandstein in ein gitterartiges Muster. Die Erosion entlang dieser Brüche schuf langsam die Türme, Flossen, Buttes und Schluchten der zerklüfteten Landschaft, die wir heute sehen.

Leider können wir die Devils Lane nicht fahren, obwohl die Tafel anzeigt, dass es mit 4x4 machbar ist. Aber probier das mal aus, wenn alles zu eng, niedrig und schlüpfrig wird. Nach kurzem Versuch, heisst es Rückwärtsgang einschalten und ganz, ganz vorsichtig zurückfahren. Da gibt’s tatsächlich kein Durchkommen für uns! Zu hoch und zu schwer!

Die Weiterfahrt führt uns nach Moab, einem noch nicht so versnobten Ort, vor dem «Arches NP», wo wir auf dem KOA Campingplatz reservierten. Nun haben wir die Möglichkeit, das erste Mal neben dem Colorado River zu fahren. Die 114 durchquert den «Kane Springs Canyon», der zwischen hohen Felsen eingebettet liegt. Hier beginnt das Paradies der Quad- und Jeep-Fahrer, die über die tollen Pisten brettern. Es wird zunehmend wärmer und so kehren wir um und gehen im kühlen Pool baden. Viele Familien mit ihren Kindern geniessen dasselbe wie wir, denn es sind Schulferien und morgen National-Feiertag.

Für den Einlass in den «Arches NP» mussten wir ein Einlassticket im Internet lösen. So stehen wir trotzdem eine Stunde an und warten geduldig, denn es wird strickt kontrolliert! Zu hinderst, beim «Devils Garden» bestaunen wir die vielen verschiedenen Arches, die speziell und einzigartig sind. Nun haben wir genug gesehen und geniessen am Abend, direkt von unserem Camper aus, ein tolles Feuerwerk. Aber gefeiert wird nicht so richtig.

Weil es so drückend ist, lassen wir die Türe und Fenster weit offen, was uns aber auch wieder Sand im Inneren beschert…

Auf der zweiten Rundfahrt sind bedeutend weniger Touristen unterwegs. So sehen wir uns am Ende noch den bekannten «Delicate Arche» von weitem an und gehen anschliessend beim Italiener etwas Leckeres Essen. Der Amerikaner, der neben uns geparkt hat, kommt öfters zum Plaudern herüber. Seine Frau aber lernten wir leider erst an ihrem Abreisetag kennen, sie blieb immer im Wohnmobil. Ich denke sie bedauerte, nicht früher mit uns gesprochen zu haben, denn sie interessierte sich sehr für unsere Reise…

Unser Wein ist ausgegangen und wir suchen einen Weinladen. Das ist nicht so einfach, denn in Utah wird es nicht gern gesehen, Alkohol oder Tabak zu kaufen. Trotzdem haben sie, zurückversetzt von der Hauptstrasse, einen «Destillerieladen». Alles wird in eine Tüte verpackt und beim Bezahlen muss man sich ausweisen!

Über ein unspektakuläres Plateau auf 1'700 m erreichen wir das Visitercenter beim «Island in the Sky». Wir dürfen im Park bleiben und erkunden auf dieser Seite das Canyonland. Um den wunderschönen «Mesa Arch» zu fotografieren, stellt man sich in eine Reihe! Dafür ist die Aussicht durch den Bogen auf den Mt. Peale im «Manti-La-Sal NF» fantastisch. Wir wandern zu dem grossartigen Aussichtspunkt und wollen den Zusammenschluss des Green River mit dem Colorado-River anschauen. Aber wie immer, ist auch da die nächste Felsformation vor uns. Auf einer Tafel lesen wir noch, dass in den 1950er Jahren mit dem Trax nach Uran und Öl gesucht wurde. Das ging nicht sehr lange und alles wurde stillgelegt. Der Nationalpark ist unglaublich, man kann es nicht in Worte fassen. Alle unsere besuchten Teile sehen immer wieder anders aus.

Zu Hause widmen wir uns wieder einmal unserem Stübli-Fenster. Das Schatten- wie auch das Verdunkelungsrollo laufen nicht mehr. Die ganze Arbeit war für die Katz! Das Material hat sich von der Wärme ausgedehnt und so lief nichts mehr. Sch….Fenster! Jetzt ist alles wieder repariert und beim Vorhang sind die brüchigen Riegeli ersetzt worden und endlich wird es etwas kühler und angenehmer, so dass wir wieder einmal schlafen können.