5.-16.6.22    Kershaw Ryan SP – Las Vegas NV

Wir bleiben nochmals einen Tag, da Fredy erkältet ist und Fieber hat. Es beruhigt sich aber wieder und wir setzen uns mit einem amerikanischen Paar zusammen. Sie erzählen uns, dass sie 16 Jahre auf einem Boot gewohnt und auf dem Meer unterwegs waren. Nun haben sie sich für die weiteren Reisen ein Wohnmobil angeschafft. Das war ein sehr spannender Abend.

Auf der 93 sind wir fast alleine unterwegs. Steine, Sand, Büschel und wieder Steine, dazwischen Berge und Yoshua-Trees. Der Weg führt am White River entlang durch das «Pahranagat NWR». Alamo und andere kleine Orte sind wieder geprägt von Wohnmobil- und Chalethäuser. Die schön gebauten festen Häuser gehören wahrscheinlich Leuten aus dem nahen Las Vegas, denn in den «Delamar-Mountains» gibt es tolle Quad-Strecken. Eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen.

Über das «Moapa River IR» gelangen wir nochmals in das «Valley of Fire». Es wird richtig heiss und es ist nur noch ein Campingplatz offen und einige Strecken sind wegen Hitze geschlossen. Gut besuchten wir es vorher. Wir stehen neben Inge und Hans aus Hessen und verbringen eine gemütliche Zeit miteinander.

Um 0.30 Uhr haben wir noch 33° und wir tun uns schwer mit der Hitze. So sind wir froh, wieder unterwegs zu sein. Wir durchfahren das «Virgin Valley». Auch hier wächst nichts mehr, aber es sieht immer wieder anders aus. Dann erreichen wir den türkisblauen «Lake Mead», der stark abgesunken ist wegen der Trockenheit. Um den «Hoover Dam» zu besichtigen, müssen wir zuerst durch einen Sicherheits-Check. Alles ok und wir dürfen passieren.

Gemächlich fahren wir nach Las Vegas und sind erstaunt, wie locker wir durchkommen. Auf dem «KOA Campground» bekommen wir, dank Fredys Charme, einen Platz unter einem Baum. Wunderbar, denn mittlerweile haben wir schon 43°. Badehose anziehen, Badetuch unter den Arm und so schnell wie möglich ab an den Pool. Wir trinken nur noch, denn essen mögen wir nicht mehr. Unser Camper ist ein Brutkasten. In allen Kästen ist es heiss, Geschirr, Gläser, Kleider und Lebensmittel brüten vor sich hin. Nein, wir haben keine Klimaanlage… So kaufen wir ein kleines Gebläse, das gar nichts bringt. Stellen den Ventilator über ein Becken voller Eiswürfel auf, das einen Hauch von Kühle vermitteln sollte, halten die Füsse in ein kühlendes Wasserbecken und leiden vor uns hin. In den nächsten Tagen bleiben die Temperaturen sehr hoch.

Ich mache unsere Wäsche, Fredy geht zum Friseur und abends gibt’s ein leckeres Steak zu Fredys Geburtstag.

Heute fliegen wir für ein paar Tage nach Hause. Tobias feiert seine Konfirmation und da möchten wir gerne dabei sein. Zwei Koffer voller Kleider, die wir hier nicht mehr brauchen, nehmen wir mit. So leert sich etwas unser Camper und es wird wieder übersichtlicher. Pünktlich um 19.30 Uhr heben wir mit Edelweiss ab. Das Personal ist etwas gestresst und nicht so aufmerksam, wie wir es kennen. So landen wir anderntags um 15.30 Uhr und Oliver holt uns ab. Was für eine riesige Freude in unserem Häuschen anzukommen. Alles ist sauber und die Umgebung in vollem sattem Grün. Es tut der Seele gut, hier bei 20° kühleren Temperaturen, etwas aufzutanken.

Wir erleben eine unglaublich schöne Zeit mit der Familie. Samira kommt mit Fabio und ihren Motorrädern auf Besuch, am Nachmittag erleben wir eine erfrischende schöne Bootsfahrt mit Oliver’s Familie und am Abend treffen wir uns mit Cindy’s beim Risottofest am Rhein. Tobias hat sich einen ganz tollen Tag für seine Konfirmation ausgesucht. Wir treffen uns zur Feier und dem anschliessenden Mittagessen, draussen im Riverside. Schön war’s und wir bedanken uns für die geschenkte, wunderbare, gemeinsame Zeit.

Zusammen mit Hans-Ueli und Susann gehen wir im Restaurant Rank, Pizza essen und fragen uns, brauchen wir nun für den Rückflug ein Covid-Test?

Nein, brauchen wir nicht mehr, denn ab Sonntag wurde alles aufgehoben. So führt uns Cindy auf den Flughafen und wir erfahren, dass der Flug eine Stunde Verspätung hat.

11.15 h später erreichen wir Las Vegas und stehen eine gute Stunde, in der Warteschlange, beim Zoll. Endlich sind wir an der Reihe, aber das mit dem neuen halbjährlichen Visum wirft Fragen auf und die Zöllnerin begleitet uns in das «Hinterstübli». Auch da warten wir wieder eine gute Stunde und nach einem klärenden Gespräch einigten wir uns auf eine Aufenthaltsdauer bis Ende Oktober. Es ist schon interessant, jeder erlebt das Prozedere wieder anders. Aber wir sind froh, dass wir es so gelöst bekommen.

Am übernächsten Tag besuchten wir Las Vegas, die Spielerstadt. Unglaublich was da alles abläuft. Uber fährt uns zum Hotel Bellagio. Da gehen alle Schönen und Reichen hinein, zu denen wir eher nicht gehören. Auch Strechlimousine fahren wir nicht….  In der Stadt ist alles in Bewegung und hektisch. Jeder will die Gunst der Stunde erleben. Das sehen wir auch in den unzähligen Casinos. Die einarmigen «Banditen», ist jetzt übrigens alles elektronisch, rattern und die Dollars schlucken sie nur so rein. Auch sind die meisten Spieltische jeglicher Art gut besetzt. 25 $ Mindesteinsatz, aber auch da rollt der Dollar. Ein heller Wahnsinn, das alles geht so schnell und schwupp, bist du sie los. Dafür aber haben wir sehr lecker gegessen. Bis wir uns dann für eine Show geeinigt hatten, war leider schon alles besetzt! So wurde es langsam dunkel und die Lichter beleuchteten die ganze Stadt. Am Schluss schauten wir noch dem spektakulären Wasserspiel mit Musik zu, welches wunderschön arrangiert wurde.